Class Enemy

Die Schule als Schauplatz eines packenden Spielfilms: Der slowenische Filmautor Rok Biček erzählt in seinem eindrücklichen Erstling von den heftigen Konflikten zwischen einer Schulklasse und ihrem Lehrer. Class Enemy beruht auf einer wahren Begebenheit. Als eine Klasse in Slowenien einen neuen Deutschlehrer bekommt, ist diese voller Vorurteile. Er ist streng und besteht darauf, dass ausschliesslich deutsch im Unterricht gesprochen wird. Die Schülerinnen und Schüler denken wieder an die Nazizeit zurück und blicken äusserst kritisch auf ihren Mentor. Als dann auch noch eine ihrer Mitschülerinnen Selbstmord begeht, ist für sie klar, dass ihr Lehrer die Schuld trägt. Sie beginnen einen Klassenkampf mit ihm. Auch wenn ihnen jeder Beweis fehlt, wollen sie mit allen Mitteln seine Autorität brechen.

Der Schulaufstand beschreibt die Identitätskrise des Lehrer-Daseins in unseren Gesellschaften ebenso präzise wie die Hybris einer Schülergeneration, die vor nichts mehr Respekt hat. Die Geschichte von The Dead Poet’s Society von Peter Weir erreicht uns hier in ihrer vollkommenen Umkehrung: Wo landen wir, wenn keinerlei Autoritäten mehr akzeptiert werden, nicht einmal mehr die der Poesie?

«Gibt es einen Weg zwischen Kuschelpädagogik und autoritärem Stil? Class Enemy führt uns auf eine bis zum Ende spannende Slalomfahrt zwischen beiden Extremen. Dicht und intensiv wird der Mikrokosmos einer Klassengemeinschaft porträtiert, wobei die Kamera in bedrückender Weise die Schule niemals verlässt. Das herausragende Drehbuch und die beeindruckenden Schauspieler vermitteln jedem Zuschauer glaubhaft die persönlichkeitsbildende Wirkung von Schule, ohne in Klischees abzudriften.» (Filmfestival Mannheim, Kinojury)