Die glücklichsten Tage ihrer Kindheit verbringt das Waisenmädchen Heidi (Anuk Steffen) zusammen mit ihrem eigenbrötlerischen Grossvater, dem Alpöhi (Bruno Ganz), abgeschieden in einer einfachen Holzhütte in den Schweizer Bergen. Zusammen mit ihrem Freund, dem Geissenpeter (Quirin Agrippi), hütet sie die Ziegen des Alpöhi und geniesst die Freiheit in den Bergen. Doch die unbeschwerte Zeit endet jäh, als Heidi von ihrer Tante Dete nach Frankfurt gebracht wird.
«Zunächst ist der Mut hervorzuheben, so nah bei der Vorlage zu bleiben, näher etwa als Markus Imbodens Kinofassung von 2001. Das zeitliche Umfeld ist aufwendig rekonstruiert, die Handlung aber entstaubt – und so der zeitlose Kern um Entfremdung und Entwurzelung freigelegt. (..) Doch was wäre das alles wert ohne überzeugende Besetzung? Der Pontresiner Quirin Agrippi etwa ist ein herrlich kantiger Geissenpeter, Bruno Ganz ein unvergesslicher Öhi. (..) Aber was die 9-jährige Churerin Anuk Steffen mit ihm und uns anstellt, ist unerhört gewinnend. Mit Vorwitz und Herz korrigiert sie das von Vorläuferinnen geprägte Image vom Zöpfli-Heidi. Sie verweigert sich den Rollenmustern als natürlicher Wildfang, dem das Frankfurter Bürgerhaus mit dem Haar auch den Charakter bändigen will.» (NZZ)